Herbert von Karajan wurde als Sohn eines Chirurgen geboren. Nach dem Abschluss der Grundschule besuchte er von 1916 bis zu seinem Abitur im Jahr 1926 das Mozarteum in Salzburg. Sein Debüt als Dirigent gab von Karajan 1928 mit dem Studentenorchester der Universität Wien. Sein Operndebüt folgte 1929 mit der Oper "Fidelio", die in Ulm aufgeführt wurde. Im September 1934 wurde er in Aachen, im Alter von 26 Jahren, jüngster Generalmusikdirektor in Deutschland, wodurch er bereits in jungen Jahren ein hohes Maß an Popularität erreichte. 1938 zog er nach Berlin, wo er am 30. September Premiere an der Berliner Staatsoper feierte. Im Vordergrund standen Werke des deutschen Komponisten Richard Wagner. Insbesondere Adolf Hitler fand in seinen Werken die reine arische Musik, weshalb besonders durch die NSDAP die Vorführungen gefördert wurden. Indes wurde von Karajan selbst Mitglied der NSDAP. Zur Premiere von Wagners "Tristan und Isolde" an der Berliner Staatsoper am 21. Oktober 1938, wurde er mit Aufmachern wie "Das Wunder Karajan" von der Presse mit überschwänglicher Kritik bedacht. Ebenso gefeiert wurde er für seine musikalische Leitung der Gründgens- Inszenierung von Mozarts "Zauberflöte" im Dezember 1938. In diesen Jahren wurde Herbert von Karajan zum Vorzeigedirigent der Nationalsozialisten, obwohl er sich selbst innerhalb der NSDAP oder der Politik verdient machte. Nach dem Fall des "Dritten Reiches" (1945) wurde durch die alliierten Besatzungsmächte über ihn das Arbeitsverbot verhängt. Geprüft wurde seine Beziehung zur Naziherrschaft und in welcher Weise er sich außerhalb seines musikalischen Schaffens in die Regierung einbrachte. Herbert von Karajan ließ sich wieder in Salzburg nieder, wo er im Oktober 1947 unversehrt aus allen Untersuchungen entlassen wurde und seine Arbeitserlaubnis zurückbekam. So war er auch an der Eröffnung der "Salzburger Festspiele" am 28. Juli 1948 wieder als Dirigent vertreten und 1951 als erster Dirigent der Bayreuther Festspiele nach dem Krieg. Am 30. November 1954 löste er Wilhelm Furtwängler als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker ab. Als Karajan 1955 die Berliner Philharmoniker in New Jork dirigierte, kam es zu Demonstrationen gegen Deutschland und Karajan. Am 21. März 1956 wurde er oberster Leiter der Salzburger Festspiele und am 1. September 1956 künstlerischer Leiter der Wiener Staatsoper. Mit Karajan wurde 1960 die Eröffnung des neuen Salzburger Festspielhauses gefeiert und im November 1963 die Wiedereröffnung des Münchner Nationaltheaters. Von seinem Amt als Leiter der Wiener Staatsoper trat er 1964 zurück. Am 6. November 1964 dirigierte er das Orchester der Mailänder Scala am Münchner Nationaltheater. Unter seinem Hinzutun wurden am 19. März 1967 die ersten Salzburger Osterfestspiele eröffnet. 1978 wurde er Ehrenbürger der Stadt Wien. Herbert von Karajan war dreimal verheiratet. In erster Ehe (1938) mit Elmy von Karajan-Holgerloef, in zweiter Ehe (1942) mit Anita Gütermann, der Erbin einer Nähseidenfirma, und in dritter Ehe (1958) mit Eliette Mouret (1935). Aus dieser Ehe gingen die Töchter Isabel (1960) und Arabel (1964) hervor. Für beide Töchter übernahmen Orchester, die mit Karajan verbunden waren, die Patenschaft, die Wiener Philharmoniker für Isabel und die Berliner Philharmoniker für Arabel. Herbert von Karajan starb am 16. Juli 1989, im Alter von 81 Jahren, in Salzburg.